Hufrehe (Laminitis)
Der Begriff «Hufrehe» stammt aus dem altdeutschen Wort „Rae“ bzw. „Rähe“ und bedeutet soviel
wie «Steifheit» oder «steife Glieder». Faktisch ist die Hufrehe eine Entzündung der Huflederhaut, die
nicht durch das Eindringen von Bakterien von außen entsteht, sondern durch entzündliche Prozesse
im Huf selbst. Entzündungsprozesse fordern Raum, der Huf kann sich jedoch nur bedingt weiten,
daher entsteht ein hoher Druck im Huf. Dieser Druck verursacht dem Pferd sehr starke Schmerzen.
Wird eine Laminitis nicht behandelt, kommt es im weiteren Verlauf zur Absenkung oder zur Rotation
des Hufbeins und zum Durchbruch des Hufbeins durch die Sohle.
Hufrehe wird häufig als Folgekrankheit einer Stoffwechselerkrankung wie z.B. EMS oder Cushing
diagnostiziert. Es stellt sich allerdings die Frage: Hat das Pferd aufgrund einer Stoffwechselerkrankung
eine Hufrehe entwickelt oder ist es genau anders herum: Durch eine schlechte Hufsituation resp.
durch einen nicht funktionierenden, oder eingeschränkten Hufmechanismus kann ein Teil des
Stoffwechsels nicht oder nicht mehr richtig funktionieren, was letztendlich zu einer
Stoffwechselüberlastung und -entgleisung führt, die dann eine Hufrehe nach sich zieht. Die
Schlussfolgerung daraus lautet also nicht: «Stoffwechselerkrankung führt zu Hufrehe», sondern:
«schlecht oder nicht funktionierender Hufmechanismus hat Stoffwechselprobleme zur Folge, diese
wiederum können zu Hufrehe führen». Denn wie im Text «Hufmechanismus» erklärt, sind die Hufe
des Pferdes wichtige Stoffwechselorgane. Wie gut oder wie schlecht der Hufmechanismus tatsächlich
funktioniert, sieht man übrigens an den Verfärbungen und «Ringen» im nachwachsenden Hufhorn.
Dort ist jede noch so geringe Stoffwechselschwankung sichtbar.
Wenn du auch mit Hufrehe zu Kämpfen hast, dann melde Dich gerne bei mir.